Fahrt ins heilige Land

Im Mai des Jahres des Herrn 1389 war Johannes Witte de Hese, Priester in der trajektanischen Diözese, in Jerusalem, besuchte dort die heiligen Sätten, wanderte dann weiter zum Jordan und über den Jordan hinaus zum roten Meer, in einige Gebiete Ägyptens und zu einer Stadt namens Hermopolis, die die Hauptstadt des Staates Ägypten genannt wird und in der sich die Heilige Jungfrau sieben Jahre mit ihrem Sohn, unserem Herrn aufhielt. Und im berühmten roten Meer sah ich fliegende Fische (...). Und in diesem Landstrich (in der Nähe des Sinai) gibt es zwölf Quellen (...) und 72 Palmen, die Moses gepflanzt hat. (...) Und in der Nähe dieser Gegend gibt es einen Fluß, der Marach genannt wird, voll bitteren Wassers, in ihn hat Moses seinen Stab getaucht, und er hat süßen Geschmack angenommen, aus dem haben die Kinder Israels getrunken. Und noch heutzutage, so wird erzählt, vergiften schädliche Tiere dieses Wasser nach Sonnenuntergang, so daß die guten Tiere danach nicht mehr trinken können: und am Morgen nach dem Sonnenaufgang kommt das Einhorn (unicornus), taucht sein Horn in besagten Fluß und vertreibt dadurch das Gift aus ihm, so daß die guten Tiere am Tag das Wasser wieder zu sich nehmen können. Das habe ich selbst gesehen.

Johannes Witte de Hese

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